Beutelratte

[784] Beutelratte (Didelphys L.), Gattung aus der Familie der Beutelratten (Didelphyidae), kleine, gedrungen gebaute Tiere mit meist nur an der Wurzel behaartem Greifschwanz und fünfzehigen Pfoten, in Amerika. Das virginische Beuteltier (Opossum, Didelphys virginiana Shaw., s. Tafel »Beuteltiere II«, Fig. 2), über 50 cm lang, mit 30 cm langem Schwanz, kurzem, dickem Hals, langem Kopf, zugespitzter Schnauze, kurzen Beinen, ziemlich dickem Schwanz, grau mit weiß in allen Mischungsverhältnissen, bewohnt Wälder und Gebüsche von Mexiko bis zu den Großen Seen, klettert vorzüglich, ist auf dem Boden unbehilflich, geht Tag und Nacht auf Raub aus, frißt auch Eier, Früchte und Wurzeln und wütet in Hühnerställen mit unbeschreiblicher Mordgier. Wird es angegriffen, so rollt es sich zu einem Knäuel zusammen und stellt sich tot. Das Weibchen wirft 4–16 Junge, die es etwa 50 Tage im Beutel herumträgt. Das Fleisch duftet knoblauchartig, wird aber von den Negern gegessen. Die Äneasratte (D. dorsigera L.), etwas kleiner als unsre Hausratte, der sie im übrigen ähnlich ist, hat unvollständigen Beutel und langen Schwanz, an den sich die Jungen klammern, wenn die Mutter sie auf dem Rücken trägt. Von diesem Tragen der Jungen hat das Tier den Namen. Es lebt in Surinam, Guayana, Brasilien auf Bäumen, sein Fleisch ist genießbar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 784.
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