Blüthgen

[97] Blüthgen, Viktor, Dichter und Schriftsteller, geb. 4. Jan. 1844 in Zörbig bei Halle, studierte in Halle Theologie, ging später nach Marburg, führte 1876–77 die Redaktion der »Krefelder Zeitung« und trat nach E. Keils Tode vorübergehend (bis Herbst 1880) in die Redaktion der »Gartenlaube« in Leipzig, die schon vorher seinen Roman »Aus gärender Zeit« (Sonderausgabe 1884, 2 Bde.; 1901 auch in Reclams Universal-Bibliothek) veröffentlicht hatte, um sich dann ganz der freien literarischen Tätigkeit zu widmen. Seit 1881 lebt B. teils in Berlin, teils in Freienwalde a. O. Er hat besonders als anmutiger Jugendschriftsteller mit dem »Schelmenspiegel« (Leipz. 1876), »Froschmäusekrieg« (das. 1878), einem Band Märchen: »Hesperiden« (3. Aufl., Stuttg. 1900), und seinen Begleitversen zu Bilderbüchern von O. Pletsch rasch Anerkennung gefunden. In seinen »Bunten Novellen« (Leipz. 1879, 2 Bde.; 2. Aufl., Berl. 1887), den Romanen: »Ein Friedensstörer« (Berl. 1883), »Der Preuße« (1884), »Poirethouse« (1884), »Die Stiefschwester« (1887), »Frau Gräfin« (1892, 2 Bde.), »Die kleine Vorsehung« (1901); »Die Spiritisten« (1902) und seinen »Gedichten« (Leipz. 1880; vermehrte Ausg., Berl. 1901) bewährt er sich als lebendiger Erzähler und für Formschönheit empfänglicher Dichter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 97.
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