Freienwalde

[62] Freienwalde, 1) (F. an der Oder) Stadt und Badeort im preuß. Regbez. Potsdam, Hauptstadt des Kreises Oberbarnim, in schöner Lage unweit der Alten Oder, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Eberswalde-Frankfurt a. O. und Angermünde-F., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein vom Großen Kurfürsten erbautes Schloß, einen Bismarckturm (auf dem Schloßberg), ein Denkmal des Volksdichters Karl Weise, Gymnasium, Amtsgericht, Oberförsterei, Ziegelstein-, Schamottewaren- und Möbelfabrikation, Maschinenbau, Sägemühle, Bierbrauerei und (1900) 7995 Einw., davon 210 Katholiken und 90 Juden. Südlich von der Stadt liegt in einem von bewaldeten Anhöhen umschlossenen Tal der Gesundbrunnen von F., mit zehn Quellen, unter denen die Königs-, Johannis- und Kurfürstenquelle die wichtigern sind. Er ist ein Eisenwasser, das zum Trinken und Baden benutzt wird. Daneben ist F. durch seine liebliche, bewaldete Umgegend ein beliebter Sommeraufenthalt. Es erscheint schon 1364 als Stadt; 1373 bis 1604 waren die Ritter von Uchtenhagen damit belehnt. Vgl. E. Heller, Geschichte der Stadt F. (Freienw. 1896). – 2) (F. in Pommern) Stadt im preuß. Regbez. Stettin, Kreis Saatzig, an der Staatsbahnlinie Stettin-Belgard, hat eine evang. Kirche, Synagoge, Dampfmühle und (1900) 2531 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 62.
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