Eberswalde

[342] Eberswalde (bis 1876 Neustadt-C.), Stadt und Badeort im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Oberbarnim, am Finowkanal, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Berlin-Stettin und E.-Frankfurt a. O., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Forstakademie mit Sammlungen, Versuchsstation, Fischbrutanstalt und botanischem Garten, Gymnasium, Provinzialirrenanstalt, Pestalozzi-Waisenhaus, Mineralquellen (Eisensäuerlinge mit viel Kohlensäure) und Kurhaus. Es ist Sitz eines Amtsgerichts, Hauptsteueramts, zweier Oberförstereien, einer Spezialkommission, Reichsbanknebenstelle und eines Bergrevieres. Betrieben werden Hufnagel- u. Dachpappen-, Draht-, Seil- und Maschinenfabrikation, Schiff- und Mühlenbau, Eisenbahnhauptwerkstätte, 2 Eisengießereien, 4 Bierbrauereien, eine große Mahlmühle. Dampfsägemühlen, Dampfziegeleien, Schiffahrt und Handel. Von (1900) 21,465 Einw. sind 1005 Katholiken und 176 Juden. E. erhielt um 1257 Stadtrechte. – In der Nähe sind die Papierfabriken Spechthausen und [342] Wolfswinkel, ein Kupferhammer und ein Eisenwerk. 9 km nordöstlich liegt das ehemalige Cistercienserkloster Chorin (s. d.). Vgl. Danckelmann, Die Forstakademie E. 1830–1880 (Berl. 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 342-343.
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