Bodel

[116] Bodel (spr. -dell), Jean, altfranz. Dichter aus Arras, wo er 1210 starb, verfaßte ein Gedicht auf Karls d. Gr. Sachsenkriege: »Guiteclin (d. h. Wittekind) oder la Chanson des Saxons« (hrsg. von Michel, Par. 1839); ein Drama: »Le jeu de St.-Nicolas«, mit sehr realistischer Auffassung (in einer Szene wird Argot gesprochen; hrsg. von Michel und Monmerqué im »Théâtre-Français au moyen-âge«, 1839), und lyrische Gedichte, unter denen der »Congé« zu nennen ist, vom Jahre 1202, worin er, am Aussatz erkrankt, sich von seinen Freunden verabschiedet (hrsg. in der »Romania«, Bd. 9). Ob neun unter dem Namen Jean Bedel überlieferte Fabliaux von ihm herrühren, ist ungewiß. Vgl. Rohnström, Étude sur J. B. (Upsala 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 116.
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