Bollandisten

[181] Bollandisten, die Mitarbeiter und Herausgeber der von dem Jesuitenorden veranlaßten Sammlung der Nachrichten über die Heiligen der römisch-katholischen Kirche unter dem Titel: »Acta Sanctorum«. Sie führen jenen Namen von Johann Bolland (geb.[181] 1596 im Limburgischen, gest. 1655), dem ersten Bearbeiter der von Heribert Rosweyd (gest. 1629) aus Utrecht angelegten Sammlung. Unter ihnen sind besonders Gottfried Henschen (gest. 1681), Dan. Papebroch (gest. 1714), Konr. Janninck (gest. 1723), Peter van den Bosch (gest. 1736), Konst. Suyskens (gest. 1771) etc. zu nennen. Die »Acta Sanctorum« erschienen in 53 Bänden 1643–1794 zu Antwerpen, Brüssel und Tangerloo. 1796 machte die französische Okkupation dem Unternehmen ein Ende. 1837 aber bildete sich unter den Auspizien der belgischen Regierung eine neue, wieder aus Jesuiten bestehende Gesellschaft, die das Werk bis zum 66. Bande (1902) fortgeführt hat. Nachträge, hagiographische Handschriften u. a. bieten die seit 1882 in Paris und Brüssel erscheinenden »Analecta Bollandiana«. Auszüge aus der Sammlung lieferte Guérin, Les petits Bollandistes (7. Aufl., Par. 1876, 18 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 181-182.
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