Bollinger

[182] Bollinger, Otto, Mediziner, geb. 2. April 1843 zu Altenkirchen in der Rheinpfalz, studierte in München, Berlin und Wien, habilitierte sich 1870 als Privatdozent in München, ging 1871 als Professor an die Tierarzneischule nach Zürich, wo er sich gleichzeitig als Privatdozent an der Hochschule habilitierte, und 1874 an die Tierarzneischule und Universität nach München. 1880 wurde er hier ordentlicher Professor der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie und Vorstand des pathologischen Instituts, 1888 Obermedizinalrat. Er arbeitete über Kälberlähme, Rotz, Hämoglobinurie, Rauschbrand, Aktinomykose, über eine neue Wild- und Rinderseuche, über Ätiologie und Pathogenese der Tuberkulose, über Herzerkrankungen nach übermäßigem habituellen Biergenuß und schrieb: »Die Kolik der Pferde und das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien« (Münch. 1870); »Zur Pathologie des Milzbrandes« (das. 1872); »Infektionen durch tierische Gifte. Zoonosen« (in Ziemssens »Handbuch der speziellen Pathologie«, 2. Aufl., Leipz. 1876); »Über animale Vaccination« (das. 1879); »Zur Ätiologie der Tuberkulose« (Münch. 1883); »Über Pilzkrankheiten niederer und höherer Tiere« und »Über Fleischvergiftung, intestinale Sepsis und Abdominaltyphus« (in dem Sammelwerk: »Zur Ätiologie der Infektionskrankheiten«, das. 1881); »Über Vererbung von Krankheiten« (Stuttg. 1882); »Atlas und Grundriß der pathologischen Anatomie« (2. Aufl., Münch. 1901, 2 Bde.) u. a. Mit Frank begründete er 1875 die »Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin und vergleichende Pathologie«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 182.
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