Altenkirchen

[383] Altenkirchen, 1) Flecken und Kreisort im preuß. Regbez. Koblenz, an der Wied, im Westerwald, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Siershahn-A. und Au-Staffel, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Amtsgericht, Oberförsterei, Papier-, Bürsten- und Metallwarenfabrikation und (1900) 2044 meist evang. Einwohner. – A. ist der ehemalige Hauptort der Grafschaft A., die erst im Besitz der Grafen von Sayn, seit 1741 der Markgrafen von Ansbach, seit 1802 des Hauses Nassau-Usingen war und 1815 an Preußen fiel. Hier 4. Juni 1796 Sieg der Franzosen unter Kléber über die Österreicher; am 19. Sept. d. J. siegreiches Gefecht der letztern, in dem Marceau fiel. – 2) Flecken auf der Insel Rügen und Hauptort der Halbinsel Wittow, an der Kleinbahn Bergen-A., hat eine evang. Kirche, an welcher der Dichter L. Th. Kosegarten 1792–1808 Pfarrer war, und (1900) 632 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 383.
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