Bonbons

[198] Bonbons (franz., spr. bongbóng), Zuckerwerk, wird verfertigt, indem man Zucker mit wenig Wasser bis zu einer bestimmten Konsistenz kocht, mit ätherischem Öl, Essenzen oder sonst einem wohlschmeckenden, würzigen Saft versetzt, wohl auch färbt, auf eine Platte gießt und mit einer Schneidwalze (eine Walze mit mehreren kreisförmigen, am Rande schneidenden Scheiben im Abstande der Größe der B.) in viereckige Stückchen zerschneidet. Zu den englischen Fruchtbonbons formt man verschieden gefärbten, mit Säure und Fruchtäther versetzten Zucker zu dünnen Stäbchen, vereinigt mehrere Stäbchen zu Bündeln, umgießt das Ganze mit Zuckermasse und zerbricht die Stangen in kurze Stücke (Rocks). Die Drops, welche die Gestalt von Himbeeren, Sternen etc. besitzen, werden geprägt oder zwischen Walzen geformt. Diese Fruchtbonbons werden in der Regel angesäuert und mit Fruchtäthern parfümiert. Zur Darstellung gefüllter B. gießt man die oft mit etwas Likör versetzte Zuckermasse in Formen, die in eine Schicht Zuckerpulver eingedrückt sind, und übersiebt das Ganze mit Zucker. Es bildet sich dann alsbald eine ringsum geschlossene Zuckerschicht, die likörhaltigen Sirup ein schließt. Durchsichtige B. bestehen aus amorphem Zucker, der allmählich Feuchtigkeit anzieht, kristallisiert und undurchsichtig wird (abstirbt). Dies wird vermieden, wenn man die B. in sehr trockner Luft aufbewahrt. Vgl. Sommer, Die Bonbonfabrikation (2. Aufl., Bernb. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 198.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika