Bril

[421] Bril (spr. brill), 1) Mattijs, niederländ. Maler, geb. 1550 in Antwerpen, gest. 1584 in Rom, ging früh nach Rom, wo er unter Gregor XIII. mehrere Säle und Galerien des Vatikans mit Landschaften mit Ruinen und religiösen Prozessionen schmückte.

2) Paul, Maler, Bruder des vorigen, geb. 1554 in Antwerpen, gest. 7. Okt 1626 in Rom, Schüler des Damian-Oortelmann, ging ebenfalls frühzeitig nach Rom, wo ihn sein Bruder weiter unterrichtete. B. malte Landschaften in Fresko (im Vatikan, im Lateran, in den Kirchen Santa Cecilia und Santa Maria Maggiore, im Palast Rospigliosi u. a. O.) und Öl, die einen großen Fortschritt in der Landschaftsmalerei bezeichnen, da B. mehr als frühere Maler auf eine einheitliche Beleuchtung hinstrebte. Seine anfangs etwas trockne Behandlung wurde durch den Einfluß der Italiener, besonders des Ann. Carracci, breiter, doch behielt er immer das kältere, bläulich-grünliche Kolorit und die fleißige Durchführung der niederländischen Maler bei. Seine kleinen, meist auf Kupfer gemalten, häufig mit einer Brille als Merkzeichen versehenen Staffeleibilder (religiöse Darstellungen, Landschaften, Marinen, Schlachten, Allegorien) sind äußerst zahlreich und finden sich in allen Galerien Europas.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 421.
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