Brioschi

[427] Brioschi (spr. brĭóskĭ), 1) Francesco, Mathematiker, geb. 22. Dez. 1824 in Mailand, gest. daselbst 14. Dez. 1897, studierte in Pavia, wurde daselbst 1852 Professor der Mechanik, Geodäsie und Infinitesimalrechnung, 1861 Generalsekretär beim Unterrichtsministerium, dann Professor der Hydraulik und Analysis und Direktor an dem von ihm gegründeten Istituto tecnico superiore zu Mailand. Seine sehr zahlreichen Arbeiten beziehen sich namentlich auf Algebra, Invariantentheorie und Integralrechnung. Von ihm stammt das erste Lehrbuch der Determinanten: »La teoria dei determinanti e le sue applicazioni« (Pavia 1854, auch ins Deutsche übersetzt). Seine gesammelten Werke: »Opere matematiche« sollen in 4 Bänden herausgegeben werden (Bd. 1, Mail. 1901). Vgl. Noether in den »Mathematischen Annalen«, Bd. 50.

2) Karl, Dekorationsmaler, geb. 24. Juni 1826 in Mailand, gest. 12. Nov. 1895 in Wien, bildete sich seit 1840 in Wien an der königlichen Akademie unter Steinfeld als Landschaftsmaler aus, wurde aber von der Landschaft allmählich auf die Dekorationsmalerei für Theater übergeleitet, die er in Wien aus tiefem Verfall emporheben half. 1854–85 war er als Dekorationsmaler an der Wiener Hofoper tätig, an der sein Sohn und Schüler Anton B. (geb. 30. Nov. 1855) sein Nachfolger geworden ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 427.
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