Brunetière

[497] Brunetière (spr. brūn'tjär'), Ferdinand, franz. Literarhistoriker und Kritiker, geb. 19. Juli 1849 in Toulon, wurde 1886 zum Professor an der Pariser Norm alschule ernannt und wirkt zugleich als ständiger Mitarbeiter und (seit 1893) als Direktor der »Revue des Deux Mondes«. B. huldigt einem gemäßigten Klassizismus und steht der altfranzösischen Literatur, den modernen Naturalisten und Symbolisten ablehnend gegenüber. Er nimmt an, daß sich die ein-;einen Dichtungsgattungen selbständig entwickeln. Er veröffentlichte: »Histoire et littérature« (1884–87, 3 Bde.); »Le roman naturaliste« (1883); »L'evolution des genres« (1890, Bd. 1); »Essais sur la littérature contemporaine« (1892–95, 2 Bde.); »Les époques du théâtre français« (1892); »Evolution de la poésie lyrique« (1894, 2 Bde.; 3. Aufl. 1900 bis 1901); »Discours académiques« (1900). Seine kleinern Aufsätze (meist aus der »Revue des Deux Mondes«) erschienen als »Etudes critiques sur l'histoire de la littérature francaise« (1880–98, 6 Bde.), »Questions de critique« (1889–90, 2 Bde.) und »Discours académiques« (1890). B. ist seit 1894 Mitglied der Akademie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 497.
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