Burritt

[643] Burritt (spr. börrit), Elihu, amerikan. Friedensapostel, geb. 8. Dez. 1810 in New Britain (Connecticut), gest. daselbst 9. März 1879, das zehnte Kind eines Schuhmachers, kam 1827 zu einem Schmied in die Lehre, bildete sich aber durch Selbststudium weiter. Als Schriftsteller trat er zuerst 1842 mit Bearbeitungen der isländischen Sagas auf. Seine Sprachstudien umfaßten außer den ältern und neuern klassischen Sprachen auch die semitischen, das Portugiesische und die meisten nordeuropäischen Dialekte. Seinen Ruf verdankte aber der gelehrte Grobschmied (the learned blacksmith) seinen Bemühungen um Herstellung eines allgemeinen Weltfriedens. Seit 1840 bereiste er die Vereinigten Staaten, allenthalben den Frieden predigend. Im Juni 1846 begab er sich nach England, gab hier eine kleine Schrift: »Sparks from the anvil« (»Funken vom Amboß«), heraus und nahm dann an den hauptsächlich von ihm in Anregung gebrachten Friedenskongressen zu Brüssel, Paris, Frankfurt (1850) und London (1851) Anteil. Seine in viele Sprachen übersetzten »Olivenblätter« (»Olive leaves«) wurden in Millionen Abzügen über ganz Europa bis nach Rußland verbreitet. Nach Amerika zurückgekehrt, veröffentlichte er hier die »Thoughts and notes at home and abroad« (Boston 1854, Lond. 1868), worin er seine Reisebeobachtungen niederlegte. Vgl. Northend, Life of Elihu B. (New York 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 643.
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