Cölln

[228] Cölln, 1) Friedrich von, deutscher Publizist, geb. 1766 zu Örlinghausen im Lippeschen, gest. 31. Mai 1820 in Berlin, war Jurist und preußischer Beamter, seit 1805 Redakteur des »Preußischen Staatsanzeigers«. Seine rücksichtslose Kritik der preußischen [228] Staatsverwaltung, seit 1806 in einer Reihe meist anonymer Schriften niedergelegt, brachte ihn 1808 auf die Festung Glatz, von wo er 1810 nach Österreich entfloh. 1811 kehrte er nach Niederschlagung der Untersuchung nach Preußen zurück und wurde im Bureau des Fürsten Hardenberg angestellt. Von seinen Schriften nennen wir: »Vertraute Briefe über die innern Verhältnisse am preußischen Hof seit dem Tod Friedrichs II.« (Amsterd. u. Köln 1807–1809, 6 Tle.); »Neue Feuerbrände« (Leipz. 1807–1808, 6 Bde.); »Wien und Berlin in Parallele« (das. 1808, 5 Bde.); »Aktenmäßige Rechtfertigung des Kriegsrats von C.« (das. 1811) und »Freimütige Blätter für Deutsche« (das. 1815–20).

2) Daniel Georg Konrad von, rationalistischer Theolog, Neffe des vorigen, geb. 21. Dez. 1788 in Örlinghausen (Lippe), habilitierte sich 1811 zu Marburg, wurde 1818 Professor der Theologie in Breslau, 1829 Konsistorialrat und starb daselbst 17. Febr. 1833. Sein Hauptwerk, die »Biblische Theologie« (Leipz. 1836, 2 Bde.), ward erst nach seinem Tode von David Schulz herausgegeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 228-229.
Lizenz:
Faksimiles:
228 | 229
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika