Breßlau

[400] Breßlau, Harry, deutscher Geschichtsforscher, geb. 22. März 1848 zu Dannenberg in Hannover, studierte 1866–69 Geschichte, wirkte als Lehrer in Frankfurt a. M., dann bis 1877 in Berlin. Daneben habilitierte er sich 1872 in Berlin und ward 1877 außerordentlicher Professor. 1888 zum Mitgliede der Zentraldirektion der »Monumenta Germaniae historica« gewählt, wurde er 1890 als ordentlicher Professor der Geschichte nach Straßburg berufen. Er schrieb: »Die Kanzlei Kaiser Konrads II.« (Berl. 1869); »Diplomata centum« (das. 1872); »Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Kaiser Heinrich II.« (Bd. 3, Leipz. 1874); »Aktenstücke zur Geschichte von Jos. Aug. Du Cros« (Berl. 1876); »Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Konrad II.« (Leipz. 1879–1884, 2 Bde.); »Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland und Italien« (das. 1889, Bd. 1) und, gemeinsam mit Isaacsohn, »Der Sturz zweier preußischer Minister« (Danckelmann und Fürst; Berl. 1879). Er übersetzte auch den »Severinus von Monzambano (Pufendorf): Über die Verfassung des Deutschen Reichs« (Berl. 1870) und bearbeitete die Periode der salischen Kaiser für die »Kaiserurkunden in Abbildungen« von p. Sybel und Sickel (Lief. 2 u. 4, das. 1881–82). Seit 1888 gibt er im Auftrag der Zentraldirektion der »Monumenta Germaniae historica« das »Neue Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 400.
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