Calendŭla

[701] Calendŭla L. (Ringelblume), Gattung der Kompositen, einjährige oder ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher mit abwechselnden ganzrandigen Blättern und großen, gelben Blumen. Etwa 15 Arten, besonders in den Mittelmeerländern. C. officinalis L. (Goldblume, Totenblume), Sommergewächs in Südeuropa und dem Orient, verwildert in Australien und Japan, bei uns sehr häufig in Dorfgärten, kommt in mehreren Varietäten und gefüllt vor. Sie wird schon bei Vergil als Caltha luteola erwähnt und dient bei uns seit dem Mittelalter zum Gräber- und Leichenschmuck. Kraut und Blüten (Gilkenkraut) riechen balsamisch-harzig, schmecken bitterlich, schwach salzig und wurden früher arzneilich benutzt. Die getrockneten Strahlenblütchen dienen ihrer schönen Farbe wegen zu Räucherpulvern, zur Verfälschung des Safrans und der Arnikablüten, auch bereitet man daraus ein Butterfärbemittel (Merliton).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 701.
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