Carrageen

[778] Carrageen (Knorpeltang, irländisches Moos, Perlmoos, Fucus crispus), die getrocknete Alge Chondrus crispus Stackh. (Sphaerococcus crispus Ag.) und (zum geringern Teil) Gigartina mammillosas Ag., aus der Ordnung der Rottange (Florideen). Das Gewächs entsteht aus einer kleinen, am Gestein befestigten Scheibe, teilt sich nach oben wiederholt in Äste und bildet ein ganz flaches oder am Rande wellig krauses Laub; im frischen Zustand ist es gallertartig, schwarzrot oder gelblich bis violettrot oder grünlich, nach dem Trocknen und Bleichen an der Sonne hornartig, durchscheinend, gelblich. Es wächst an den nordatlantischen Küsten bis zu den Azoren und wird an der West- und Nordostküste Irlands, an der Südwestküste Schottlands und an der Küste von Massachusetts gesammelt. In kaltem Wasser quillt es zu seinem ursprünglichen Umfang auf und nimmt deutlichen Seegeruch an; kocht man es mit 20–30 Teilen Wasser, so erstarrt die Abkochung nach dem Erkalten zu einer bitterlichen Gallerte. Es enthält im wesentlichen Algenschleim, 16 Proz. Mineralstoffe, wenig Brom und Jod. Man benutzt es in seiner Heimat als Nahrungsmittel, seit 1831 auch in der Medizin als einhüllendes, schwach nährendes Mittel in Form von Gallerte, bei Abmagerung Lungenkranker, bei Katarrhen der Luftwege und des Darmkanals. In der Technik dient es, zu Gallerte zerkocht, zu Weberschlichte, Appretur, in der Zeugdruckerei, zum Klären von Bier und Honig, als Farbengrund für Marmorpapier, bei Herstellung von Stroh- und Filzhüten. – Ostindisches C. soviel wie Agar-Agar (s.d.) von Makassar.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 778.
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