Carteret

[783] Carteret, 1) (spr. kārtērēt), Philip, brit. Seefahrer und Entdeckungsreisender, gest. 1796, segelte 22. Aug. 1766 mit Wallis in dessen Expedition zur Erforschung der Südsee von Plymouth ab, blieb jedoch in der Magalhãesstraße mit seinem weniger segeltüchtigen Schiffe zurück und setzte seine Reise allein fort. Er entdeckte 2. Juli 1767 die Pitcairninsel, streifte den noch unberührten südlichen Rand der Tuamotu und den Santa Cruz-Archipel, entdeckte die Carteret- und die Gowerinsel, fand den Georgskanal zwischen Neubritannien und Neuirland und entdeckte auf der Fahrt nach den Philippinen, die er 28. Okt. 1767 erreichte, die Admiralitätsinseln. Am 20. Febr. 1769 landete er wieder in England. Vgl. Hawkesworth, Discoveries in the Southern hemisphere (Lond. 1773).

2) (spr. kart'rä) Antoine Alfred Désiré, schwei-9er. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 1813 in Genf, gest. 31. Jan. 1889, nahm seit 1841 als eins der Häupter der Radikalen Anteil an den politischen Bewegungen, war 1847 Genfer Tagsatzungsgesandter, 1848 und 1849 Mitglied des schweizerischen Ständerates und 1851–53 des Genfer Staatsrates. Nach dem infolge der oppositionellen Stellung, die er innerhalb der radikalen Partei gegen James Fazy einnahm, seine Bedeutung seit 1853 bedeutend gesunken war, trat er nach Fazys Sturz wieder an die Spitze der Radikalen, wurde 1869 in den. schweizerischen Nationalrat und 1870 wieder in den Genfer Staatsrat gewählt. Als dessen Haupt machte sich C. durch Bekämpfung der ultramontanen Prätensionen Merinmods sowie als Erziehungsdirektor um die Errichtung der Genfer Hochschule verdient. C. schrieb anmutige »Fabeln« (2. Aufl., Par. 1873) und den Roman »Deux amis« (Genf 1872, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 783.
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