Chaos

[878] Chaos (griech.), bei Hesiod der leere, unermeßliche Raum, der vor allen Dingen war; bei den Spätern die formlose Urmasse, welche die rohen Stoffe der künftigen Weltbildung in sich trug. Die ionischen Philosophen nahmen entweder das Wasser (Thales) oder die Luft (Anaximenes) oder das Feuer (Heraklit) für das mit Unbegrenztheit und ewiger Bewegungstätigkeit begabte Urwesen an und scheinen von der Idee eines allumfassenden Elements ausgegangen zu sein. So erhielt C. bei den Philosophen die Bedeutung des Alls. Sprichwörtlich bedeutet C. eine ordnungslose, verwirrte Masse, Gemengsel, Gewirr etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 878.
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