Chelidōnium

[908] Chelidōnium L. (Schöllkraut), Gattung der Papaverazeen, mit der einzigen Art C. majus L. (Schwalbenkraut, Gilbkraut, Warzenkraut, Schöll- oder Goldwurz), eine zarte, bis 1 m hohe Staude mit verzweigtem, behaartem Stengel, abwechselnden gefiederten Blättern und buchtig gelappten, oberseits hell-, unterseits bläulichgrünen Blättchen. Die gelben Blüten stehen in einfachen Dolden, die Kapsel ist lang, schotenförmig, viel samig. Es wächst in Europa und Nordasien und ist in Nordamerika eingewandert. Die Pflanze enthält scharfen, rotgelben Milchsaft, dem sie den bittern, brennenden Geschmack verdankt. Der widerliche Geruch verschwindet beim Trocknen fast vollständig. Vgl. Chelidonin. C. wird seit dem Altertum, gegenwärtig aber kaum noch arzneilich angewendet. Der Milchsaft wirkt in kleinen Gaben reizend, in größern Gaben narkotisch-scharf. Er wird zum Vertreiben der Warzen, auch gegen Sommersprossen und Hautausschläge benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 908.
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