Chippendale

[68] Chippendale (spr. tschippendēl), Thomas, Kunsttischler, geb. in Worcestershire, betrieb 1750–70 in St. Martins Lane in London ein Geschäft und gewann auf den damaligen Geschmack einen starken Einfluß durch sein Vorbilderwerk »The Gentlemans and Cabinet-makers Director« (1754–69, zuletzt Berl. 1889). Es enthält eine Sammlung der »elegantesten und nützlichsten Zeichnungen für Wohnungs-Ameublement in gotischem, chinesischem und modernem Geschmack«, die C. selbst entworfen hatte. Unter »modernem Geschmack« verstand C. den französischen Rokokostil seiner Zeit, den er mit gotischen und chinesischen Zierformen verband und den Grundformen der englischen Möbel anpaßte. In neuerer Zeit sind die Möbel Chippendales vielfach nachgeahmt und mit der Aufnahme des englischen Möbelstils auch in Deutschland Mode geworden. Vgl. Heaton, Furniture and decoration in England during the eighteenth century (Lond. 1889, 2 Bde.); Clouston, The C. period in English furniture (das. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 68.
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