Chirográph

[69] Chirográph (griech.), ursprünglich allgemein »Handschrift«, in der römischen Kaiserzeit aber eine bestimmte Form der Urkunde, der durch die Eigenhändigkeit der Handschrift eine bessere Beweiskraft zukam. Im Mittelalter nannte man so auch die Charta partita (s.d.). Chirographisch, was auf handschriftlicher Versicherung beruht. Ein chirographarius (creditor) oder chirographarischer Gläubiger ist ein solcher, dessen Forderung sich auf eine Handschrift, einen Schuldschein, Wechsel etc. ohne Pfandrecht gründet. Chirographaria actio, die Klage auf Grund einer Handschrift; chirographaria cautio, das handschriftliche Versprechen. Vgl. Buchgläubiger.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 69.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika