Chodkjéwicz

[85] Chodkjéwicz (spr. -witsch, Chodkowic), Jan Karol, poln. Feldherr, geb. 1560 in Litauen, gest. 1621 in Chotin, besuchte die Jesuitenakademie zu Wilna und bildete sich weiter auf Reisen aus. 1602 übernahm er den Oberbefehl über das polnische Heer in Livland und schlug 1605 bei Kirchholm König Karl IX. 1611 ward er von Siegmund III. zur Fortsetzung des Krieges mit Rußland berufen, den die Polen zur Unterstützung des falschen Demetrius begonnen hatten; die schlechte Disziplin des Heeres zwang ihn jedoch, Moskau aufzugeben und in Rußland umherzuziehen, bis ihm der Vertrag von Dywlin (1618) freien Rückzug nach Polen gestattete. 1620 übernahm er den Oberbefehl gegen die Türken und siegte in mehreren Treffen. Sein Leben beschrieb Naruszewicz (neue Aufl., Leipz. 1837).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 85.
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