Clairville

[171] Clairville (spr. klärwil'), 1) Louis François, eigentlich Nicolaie, franz. Bühnendichter, geb. 28. Jan. 1811 in Lyon als Sohn eines Schauspielers, gest. 7. Febr. 1879 in Paris, machte sich durch zahllose, flüchtig hingeworfene Produktionen bekannt, die sämtlich der niedern Komik (Vaudevilleposse) angehören und durch Anspielungen, Parodien, Calembourgs und witzige Couplets, allerdings auch durch Zweideutigkeiten eine große Zugkraft ausüben. Es seien davon nur einige Operetten genannt, die auch den Weg nach Deutschland gefunden haben, als Vorbild der Berliner Possen: »Daphnis et Chloë« (mit Musik von Offenbach), »La fille de Madame Angot« (Musik von Lecoq); ferner die Zauberstücke: »Les sept châteaux du diable«, »Cendrillon«, »La lanterne magique«. Ein Band »Chansons et poésies« von ihm war 1853 erschienen.

2) Joseph de, s. Clairv.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 171.
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