Conze

[271] Conze, Alexander, Archäolog, geb. 10. Dez. 1831 in Hannover, studierte 1851–55 in Göttingen[271] und Berlin, erhielt 1863 als Privatdozent an ersterer Universität einen Ruf als außerordentlicher Professor nach Halle und ging 1869 als Ordinarius der Archäologie nach Wien, 1877 nach Berlin. C. hatte sich auf Reisen eine Autopsie vieler Kunstdenkmäler erworben und legte ihre Früchte unter anderm in den Schriften nieder: »Eine Reise auf die Inseln des Thrakischen Meeres« (Hannov. 1860), »Reise auf der Insel Lesbos« (das. 1865) und in den mit Hauser und Niemann herausgegebenen »Archäologischen Untersuchungen auf Samothrake« (Wien 1875). Er veröffentlichte ferner: »Melische Tongefäße« (Leipz. 1862); »Zur Geschichte der Anfänge der griechischen Kunst« (Wien 1870–73); »Die Familie des Augustus, ein Relief« (Halle 1868); »Die Bedeutung der klassischen Archäologie« (Wien 1869); »Beiträge zur Geschichte der griechischen Plastik« (2. Aufl., Halle 1869); »Heroen- und Göttergestalten der griechischen Künste« (Wien 1874); »Römische Bildwerke einheimischer Fundorte in Österreich« (das. 1872–78, Heft 1–3); »Theseus und Minotaurus« (Berl. 1878) u. a. Als Direktor der Berliner Antikensammlung hatte er den Hauptanteil an der Durchführung der pergamenischen Expeditionen zur Wiedergewinnung des großen Altarfrieses und beteiligte sich an den darüber erschienenen Berichten (»Die Ergebnisse der Ausgrabungen zu Pergamon. 1.–3. Bericht«, Berl. 1880–88). 1887 wurde er unter Enthebung von seinem Amt als Direktor an den Museen zum Generalsekretär bei der Zentraldirektion des Deutschen archäologischen Instituts in Berlin ernannt. Mit andern gibt er »Die attischen Grabreliefs« (Berl. 1890ff.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 271-272.
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