Cosénza [2]

[305] Cosénza, Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (s. oben), liegt 256 m ü. M. am Fuß des Silagebirges, am Crati, der hier den Busento aufnimmt, 18 km vom Tyrrhenischen Meer, an der Eisenbahn Sibari-Pietrafitta, wird von einem großen Kastell überragt und zerfällt in die Altstadt, mit engen, steilen Gassen, und die Neustadt, mit großen, stattlichen Bauten. Die Stadt, Sitz eines Erzbischofs, hat einen 1750 renovierten Dom mit dem Grabmal Ludwigs von Anjou, einen stattlichen Justizpalast, ein neues Theater, ein Denkmal der Erhebung von 1844, ein geistliches Seminar, ein Gymnasiallyzeum, eine technische und Ackerbauschule und (1961) ca. 19,000 (als Gemeinde 21,545) Einw., die Ton-, Eisen- und Stahlwaren erzeugen, Landwirtschaft und Handelmit Seide, Wein, Öl etc. betreiben. – C. hieß bei den Alten Consentia und war die Hauptstadt von Bruttium. 410 starb hier der Westgotenkönig Alarich, der der Sage nach im Flußbette des Busento begraben ward. Die Stadt wurde oft durch Erdbeben verwüstet, am schrecklichsten 1638 und 1783 (wobei alle ältern Bauwerke zerstört wurden) und neuerdings 1854 und 1870.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 305.
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