Cosmāten

[306] Cosmāten, ital. Künstlergeschlecht, das von der zweiten Hälfte des 12. bis zum Anfang des 14. Jahrh. in Söhnen und Enkeln unter den Namen Cosma, Lorenzo, Jacopo, Luca, Giovanni und Deodato blühte. Die C. lehnten sich anfangs an die Bauwerke des Altertums, später an die Gotik an und erfüllten nicht nur Rom, sondern auch dessen weitere Umgebung (Latium, Tuscien, Umbrien) mit zahlreichen, zum Teil höchst anmutigen Werken dekorativen Charakters, die meist eine Vereinigung von Architektur, Skulptur und musivischer Malerei bildeten, wie Tabernakel, Ambonen, Grabmäler, Portiken, Klosterhöfe, Altäre, Throne, Mosaikfußböden, Türpfosten etc., wofür die Ruinen antiker Gebäude das Material an farbigen Steinen hergaben. Als tüchtige Baumeister zeigten sie sich besonders an der Vorhalle des Domes von Civita Castellana (von Jacopo und Lorenzo, 1210) und in den Klosterhöfen des Laterans und der Abtei St. Paul in Rom. Ihre schönsten Arbeiten fallen in die Zeit Bonifatius' VIII. (1294–1303). Hierher gehören namentlich das Monument des Bischofs Durandus in Santa Maria sopra Minerva zu Rom, ferner die Grabmäler des Kardinals Gonsalvo in Santa Maria Maggiore u. des Kaplans Stefano de' Surdi in Santa Balbina daselbst (alle drei vom Meister Giovanni).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 306.
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