Couperin

[317] Couperin (spr. kup'räng), Musikerfamilie des 16. und 17. Jahrh., deren Name besonders in der Geschichte des Klavierspiels von Bedeutung ist. Der hervorragendste Vertreter derselben ist François C. (genannt »der Große«), geb. 10. Nov. 1668 in Paris, gest. 1733, Sohn von Charles C., der als der jüngste von drei Brüdern, die sämtlich als Organisten sich auszeichneten, 1669 starb. François C. erhielt seinen Unterricht in der Musik von dem königlichen Organisten Thomelin, wurde 1696 Organist an der Kirche St.-Gervais und 1701 Organist des Königs mit dem Titel Claveciniste de la chambre du roi. Er gab vier Bücher »Pièces de clavecin« heraus (1713 bis 1730; neue Ausgabe von Brahms bei Augener in London), deren letztem vier Konzerte angehängt sind, ferner »Les goûts reunis« (Konzerte, 1724), Triosonaten und »Leçons des ténèbres«. Von der bloßen Aneinanderreihung von Tanzstücken schreitet C. vielfach zu frei erfundenen Stücken mit charakteristischen Titeln fort. Sein Satz ist meist nur zweistimmig, mehr zierlich, galant als von tiefem Inhalt. Von besonderm historischen Interesse ist das 1717 u. d. T.: »I, 'art de toucher le clavecin« von ihm veröffentlichte instruktive Werk.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 317.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika