Coysevox

[328] Coysevox (auch Coyzevox, spr. kŭas'wō), Antoine, franz. Bildhauer, geb. 29. Sept. 1640 in Lyon, gest. 10. Okt. 1720 in Paris, ging mit 17 Jahren nach Paris, wo er die Unterweisung des Bildhauers Lerambert[328] genoß, und begab sich 1667 nach Zabern, wo er den Palast des Kardinals Fürstenberg mit Malereien ausschmückte. Seit 1677 führte er viele dekorative Arbeiten für das Schloß in Versailles aus. Seine Hauptwerke sind: das Mausoleum für Colbert in St.-Eustache, das Grabmal des Malers Lebrun in St.-Roche, das Mazarins im Louvre, viele Statuen im Tuileriengarten etc. C. war einer der ausgezeichnetsten Bildhauer seiner Zeit, der freilich von ihrem pompös aufgebauschten Wesen nicht frei bleiben konnte, indes sich eine gewisse Großartigkeit, namentlich in seinem Hauptwerk, dem Grabmal Mazarins, zu bewahren wußte. Trefflich sind seine Büsten (Richelieu, Lebrun, Mignard u. a.) und mythologischen Figuren (s. Tafel »Bildhauerkunst XI«, Fig. 3), die von seiner Beobachtung des Lebens und meisterhafter Beherrschung des Materials zeugen. Vgl. Jouin, Antoine C. (Par. 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 328-329.
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