Crescimbēni

[342] Crescimbēni (spr. kresch-), Giovan Mario, ital. Gelehrter und Dichter, geb. 9. Okt. 1663 in Macerata, gest. 8. März 1728 in Rom, machte seine Studien bei den Jesuiten und verfaßte noch sehr jung die Tragödie »Darius« und eine Übersetzung der zwei ersten Bücher der »Pharsalia« des Lucan in Oktaven. 1680 ging er nach Rom, beschäftigte sich mit juristischen, später vorzugsweise mit literarischen Studien und wurde 1690 Mitbegründer der Accademia degli Arcadi (s. Arkadier) und deren erster Präsident. Später trat er in den geistlichen Stand und kurz vor seinem Tod in den Jesuitenorden. Seine »Rime« (Rom 1695 u. vollständiger 1723) sind jetzt vergessen. Von seinen übrigen zahlreichen Werken ist das wichtigste seine »Istoria e commentari della volgar poesia« (vollendetste Ausg., Vened. 1730–31, 6 Bde.), ein zwar schlecht geordnetes und unkritisches, aber wegen des darin verarbeiteten Materials noch heute nützliches Werk.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 342.
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