Dachel [2]

[407] Dachel (el Wâh ed Dâchile, »die innere Oase«), zur ägypt. Provinz (Mudirieh) Siut gehörige Oase der Libyschen Wüste, unter 25°41' nördl. Br. und 29°–29°35' östl. L., drei Tagereisen westlich von Chargeh, hat zahlreiche Quellen und Brunnen (in den letzten 30 Jahren wurden über 50 angelegt), darunter mehrere stark eisen- und schwefelhaltige warme (bis 36°), und 15 Ortschaften mit (1897) 17,090 Einw., ausschließlich Fellahs (s. Tafel »Afrikanische Völker I«, Fig. 5). Die Sommerhitze ist sehr groß, während der Regenzeit wechselt die Temperatur, und im Mai und Juni weht aus SW. der heftige Chamsin. D. ist sehr reich an Dattel- und Ölbäumen, erzeugt Weizen, Gerste, Reis, Durra (doch nicht genügend für den Bedarf), Aprikosen- und andre Fruchtbäume und viele Nutzpflanzen, die ein Kulturland von 500–1000 qkm bedecken. Esel, Schafe und Ziegen sind reichlich vorhanden, seltener Pferde und Rinder ägyptischer Rasse. Sitz des Gouverneurs ist Kalamum mit 1704 Einw., größter Ort ist El Kasr (Medinet el Kasr el D.), an der Hauptquelle, 110 m ü. M., mit 4 Moscheen, einem Kloster der Senussi, 30–40 heißen Quellen (36°) und 2288 (mit der Umgebung 3758) Einw. Dabei ein altägyptischer Tempel, Der el HegarKloster der Steine«). Raschida, mit großem Palmenhain, hat 1191 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 407.
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