Hegar

[51] Hegar, 1) Alfred, Mediziner, geb. 6. Jan. 1830 in Darmstadt, studierte in Heidelberg, Berlin und Gießen, ließ sich 1852 als Arzt in Darmstadt nieder und wurde 1864 ordentlicher Professor der Gynäkologie und Direktor der gynäkologischen Klinik in Freiburg; 1904 trat er in den Ruhestand. Er schrieb: »Operative Gynäkologie« (mit Kaltenbach, Stuttg. 1874; 4. Aufl. mit Wiedow, Sonntag und Bulius, 1897); »Die Kastration der Frauen« (Leipz. 1878); »Die Entstehung, Diagnose und chirurgische Behandlung der Genitaltuberkulose des Weibes« (Stuttg. 1882); »Ignaz Philipp Semmelweiß, sein Leben und seine Lehre« (Freiburg 1882); »Der Geschlechtstrieb« (Stuttg. 1894); »Korrelation der Keimdrüsen und Geschlechtsbestimmung« (Freiburg 1903) u. a.

2) Friedrich, Komponist, geb. 11. Okt. 1841 in Basel, empfing seine musikalische Ausbildung auf dem Leipziger Konservatorium, war Konzertmeister in Bilses Kapelle in Berlin, dann nach kurzem Aufenthalt in Baden-Baden und Paris Musikdirektor zu Gebweiler, und ist seit 1863 in Zürich ansässig, zuerst als Konzertmeister, seit 1865 als Dirigent des Tonhalle-Orchesters und seit 1876 als Direktor der von ihm gegründeten Musikschule. Von Hegars Kompositionen haben besonders einige Männerchöre von packender Charakteristik (»Schlafwandel«, »Totenvolk«) Aufsehen erregt; auch sein Oratorium »Manasse« und ein Violinkonzert fanden beifällige Ausnahme.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 51.
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