Daponte

[511] Daponte, Lorenzo, ital. Operndichter, geb. 10. März 1749 zu Ceneda im Venezianischen, gest. 17. Aug. 1838 in New York, erhielt 1771 eine Professur am geistlichen Seminar zu Treviso, wurde indessen bald seiner freien Ansichten wegen seines Amtes enthoben und aus dem Gebiete der Republik Venedig verwiesen. Er begab sich nach Dresden, wo er am Grafen Marcolini einen Gönner fand und auch literarisch tätig war. Infolge eines Liebesverhältnisses mußte er aber Dresden verlassen und ging nun als kaiserlicher Theaterdichter nach Wien. Hier schrieb er für Mozart »Figaro« und »Don Juan« und gleichzeitig für Salieri den »Axur« und den »Baum der Diana«. Von Leopold II. entlassen, ging er nach Triest, dann an die Italienische Oper in London und später nach New York, wo er sich in verschiedenen Berufsarten versuchte und zuletzt eine Italienische Oper gründete. Sein wechselvolles Leben hat er selbst in seinen »Memorie« (New York 1823–27, 4 Bde.; deutsch, 2. Aufl., Gotha 1864) geschildert. Vgl. Marchesan, Della vita e delle opere di L. da Ponte (Treviso 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 511.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika