Delaware [1]

[606] Delaware (spr. délle-ūǟr), Fluß in den Vereiniglen Staaten von Nordamerika, entsteht am Westhang der Catskillberge aus zwei Quellarmen (Westdelaware oder Mohawk, Ostdelaware oder Popacton), fließt bis Deposit gegen SW., dann bis Port Jervis gegen SO., hierauf den Kittatinny Mountains entlang wieder gegen SW., bis er diese Kette in dem prächtigen, von über 400 m hohen Felsen eingeengten D. Water Gap durchbricht. Von hier wieder gegen SO. gerichtet, durchquert er noch mehrere Bergketten unter Bildung von Schnellenreihen von denen die letzte (25 Schnellen) bei Trenton liegt. In der atlantischen Niederung wendet er sich bis Wilmington abermals gegen SW., um sich endlich zum 90 km langen und bis 50 km breiten Mündungstrichter der Delawarebai zu erweitern, der sich zwischen Kap May und Kap Henlopen in den Atlantischen Ozean öffnet. Der D. ist bis zum Kopfpunkte der Bai (Reedy Island) 580 km lang und von Trenton ab für Flußdampfer von 1,5 m, von Philadelphia für Seedampfer von 8 m Tiefgang schiffbar. Von rechts empfängt er bei Easton den Lehigh, bei Philadelphia den Schuylkill. Ein 99 km langer Kanal begleitet ihn aufwärts bis Easton, andre Kanäle verbinden ihn mit dem Raritan und Hudson. Den Namen hat er vom Lord De la Warr, Gouverneur von Virginia, der 1610 in ihn eindrang. Vgl. Hoff, Two hundred miles on the D. River (Trenton 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 606.
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