Deplacement

[646] Deplacement (franz., spr. -plaß'māng, Wasserverdrängung), die von einem freischwimmenden Schiffe verdrängte Wassermenge, also sein Gesamtgewicht, dient bei Kriegsschiffen zur Bestimmung der Schiffsgröße und setzt sich zusammen aus dem sogen. toten Gewicht des Schiffskörpers und der nützlichen Zuladung oder Nutzladung, die auf Kriegsschiffen aus den Geschützen, der Panzerung u. der Besatzung besteht. Das D. ist nur ein Maß für den Schiffbauer, nicht aber für den Nutzwert des Schiffs (vgl. Schiffsvermessung). Nach Kretschmer ist bei verschiedenen Schiffsgattungen die Gewichtszusammensetzung des Deplacements in Tonnen:

Tabelle

[646] Allgemein gültige Beziehungen zwischen dem D. und dem Brutto- oder Nettoraumgehalt eines Schiffes lassen sich nicht aufstellen, da Schiffe gleichen Deplacements ganz verschiedenen Raumgehalt haben können. Das D. wird in Tonnen 1 Ton. = 1 cbm angegeben, wobei aber 1 cbm zu 1020 kg gerechnet wird, weil 1 Ton. Seewasser annähernd dies Gewicht besitzt. Das D.-Volumen wird für den eingetauchten Schiffskörper annäherungsweise nach der Simpsonschen Formel (s.d.) berechnet. Als Reservedeplacement gelten auf Kriegsschiffen nur die vom Panzergürtel, von der Panzerkasematte und vom Panzerdeck geschützten geschlossenen Räume oberhalb der Wasserlinie. Deplacementsschwerpunkt ist der Schwerpunkt der vom Schiffe verdrängten Wassermasse; über seine Lage zum Systemschwerpunkt des Schiffs vgl. Metazentrum. Über die Beziehungen zwischen dem D., der Konstruktionswasserlinie und dem Nullspant vgl. Völligkeitsgrad. Für Veränderungen des Deplacements bei verschiedenem Tiefgang des Schiffs wird ein sogen. Lastenmaßstab berechnet, der das D. für jeden zulässigen Tiefgang anzeigt und den Schiffszeichnungen beigefügt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 646-647.
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