Distelorden

[56] Distelorden (Andreasorden), schott. Orden, dessen Stiftung das Statut dem König Achaius von Schottland zuschreibt, dem nach blutiger Schlacht ein weißes Kreuz mit dem daran genagelten Andreas erschienen sein soll. Der Orden war indes wohl ursprünglich eine ritterliche Brüderschaft, der König Jakob I. 1087 die erste Organisation gab. Durch die Königin Anna 1703 erhielt er seine eigentliche Verfassung, die später mehrere Male geändert wurde. Der Orden, der außer dem Souverän 16 Mittglieder (Ritter) zählt, hat nur einen Grad und führt die Devise: »Nemo me impune lacessit« (»Niemand reizt mich ungestraft«). Das Ordenszeichen besteht in einem ovalen Medaillon von Gold, in dessen Mitte der heil. Andreas auf grünem Grunde, das Kreuz vor sich hat tend, innerhalb eines Umkreises steht, der das Motto und eine Distel enthält. Die goldene Ordenskette besteht[56] aus Disteln und Rauten; an ihr hängt der heil. Andreas, von goldenen Strahlen umgeben. Gewöhnlich wird der Orden an grünem Band über die Schulter getragen und daneben ein silberner Stern mit darauf liegendem Andreaskreuz, in dessen Mitte sich auf goldenem Grund eine Distel, umgeben von einem grünen Bande mit der Devise, befindet. Ordenstag ist der 30. November.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 56-57.
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