Dolci

[88] Dolci (spr. dóltschi, Dolce), Carlo, ital. Maler, geb. 25. Mai 1616 in Florenz, gest. daselbst 17. Jan. 1686, lernte bei Vignali, bildete sich aber einen eignen Stil. 1648 wurde er Mitglied der florentinischen Zeichenakademie. Wegen tadelnder Bemerkungen des Luca Giordano soll er in den letzten Jahren seines Lebens tiefsinnig geworden sein. Während zu seiner Zeit die oberflächliche Bravourmalerei vorherrschend war, malte er sorgfältig mit zart vertriebenen Farben. Diese Eigenschaft und eine süßliche Auffassung mit gemachter Empfindsamkeit verschafften seinen Andachtsbildern einen großen Erfolg, der sich, Dank seinem Schönheitssinn, bei einigen seiner Werke, soz. B. bei seinem Selbstporträt und dem der Erzherzogin Claudia in den Uffizien zu Florenz, der Halbfigur des Brot und Wein segnenden Christus und der orgelspielenden Cäcilia in Dresden und der heiligen Magdalena in München, auch in den spätern Jahrhunderten behauptet ha t. Die Mehrzahl seiner Bilder befindet sich in Florenz. – Seine Tochter Agnese (gest. 1680) war seine Schülerin und malte in seiner Art.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 88.
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