Dolonnor

[94] Dolonnor (»die sieben Seen«, auch Lamamiau, »Lamakloster«), Stadt in der südöstlichen Mongolei, in der Verwaltung zur chinesischen Provinz Tschili gehörig, liegt nahe dem Westabfall der Chingankette, 1220 m ü. M., auf sandiger, vom Urtingol bewässerter Ebene. Es hat einen Erdwall, enge, unsaubere Straßen, zwei große Klöster mit 2000 Lamas und 30,000 Einw., die als Verfertiger von Uhren, bronzenen und gußeisernen Götzenbildern, Glocken und Vasen in ganz China berühmt sind. D. ist das große Handelsemporium im Verkehr mit der östlichen Mongolei, wo die Chinesen Tabak, Sättel, Zelte, Schmucksachen, Waffen gegen Rinder, Pferde und Schafe umtauschen, und wird durch eine große Handelsstraße mit dem 900 km nordöstlich gelegenen Khailar verbunden. Etwa 40 km im NW. der Stadt befinden sich die großen Ruinen von Schangtau, der alten nördlichen Hauptstadt der Yüen-Dynastie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 94.
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