Zelt

[881] Zelt, leichtes Obdach aus einem Gerüst von Holz oder Eisen und einem Mantel aus wasserdichtem Zelttuch (Zeltleinwand, Zeltmantel), das mit Leinen und Pflöcken (Heringen) befestigt wird, besonders als Unterkunft für Truppen. Die Zelte sind kegel- oder dachförmig, auch hausartig mit mehr oder weniger hohen senkrechten Wänden. Im deutschen Heere wird die Zeltbahn (Zelttuch) als Gepäckstück getragen und kann bei Regenwetter umgehängt werden. Durch Zusammenknöpfen von Zeltbahnen lassen sich beliebig große Zelte herstellen. Die Zeltstöcke sind in drei Teile zerlegbar. Schon in ältester Zeit und das ganze Mittelalter hindurch waren Zelte in Kriegslagern so lange gebräuchlich. als mit der Kriegführung noch ein längeres Lagern verbunden war. Die Zeltlager kamen im Revolutionskrieg durch die Franzosen außer Gebrauch, die, wie auch Napoleon, den Hauptwert auf Beweglichkeit des Heeres, somit Verringerung der Bagage legten. Über das Krankenzelt s. d.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 881.
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