Dreifuß

[187] Dreifuß (griech. Tripūs, Mehrzahl Tripoden), bei den Griechen und Römern in vielfältigster Weise im gewöhnlichen Leben wie im Kultus verwendetes dreifüßiges Gestell für Kochgeräte, Mischkrüge, Kohlenbecken, Räucherpfannen, Tischplatten (s. Delphica) u.a., war ein Lieblingsgegenstand künstlerischer Gestaltung. Geheiligt durch den uralten Gebrauch als Sitz der weissagenden Pythia in Delphi (vgl. Wieseler, Über den delphischen D., in den »Abhandlungen« der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, 1871), war der D. ein beliebtes Weihgeschenk an die Götter, namentlich als Dank für verliehenen Sieg, wie der kolossale D. aus vergoldetem Erz, den die Griechen nach der Schlacht von Platää in Delphi stifteten (s. Schlangensäule). In Athen stellten die siegreichen Choregen dem Dionysos geweihte bronzene Dreifüße auf einen Unterbau mit bezüglicher Inschrift in der danach benannten Tripodenstraße (Dreifußstraße) auf (s. Choregische Monumente).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 187.
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