Duroc

[308] Duroc (spr. dürock), Michel, Herzog von Friaul, franz. Marschall, geb. 25. Okt. 1772 in Pont-à-Mousson aus einer altadligen Familie, gest. 22. Mai 1813, wurde 1796 Adjutant des Generals Bonaparte bei der italienischen Armee und zeichnete sich sodann im ägyptischen Feldzug aus. Nach seiner Rückkehr half er 18. Brumaire das Direktorium stürzen und wußte an den Höfen von Berlin, Petersburg, Stockholm und Kopenhagen das Interesse des Ersten Konsuls zu vertreten, wofür ihn dieser zum Divisionsgeneral und nach seiner Thronbesteigung 1804 zum Großmarschall des Palastes ernannte. D. war Napoleons Vertrauter und fast stets in seiner Begleitung. Sein edler Charakter, seine Liebenswürdigkeit und treue Anhänglichkeit wurden auch vom Kaiser anerkannt. Er schloß nach der Schlacht bei Jena den Frieden mit Sachsen und 1807 nach der Schlacht bei Friedland den Waffenstillstand, der dem Tilsiter Frieden voranging, worauf er zum Herzog von Friaul erhoben wurde. Nach der Schlacht von Znaim unterhandelte er den Waffenstillstand mit Österreich und begleitete 1812 den aus Rußland fliehenden Kaiser nach Frankreich. In einem Vorhutsgefecht nach der Bautzener Schlacht verwundete ihn eine Kanonenkugel tödlich, bei Markersdorf in der Nähe des Kaisers, der davon sehr ergriffen ward und noch auf St. Helena seine Tochter mit einem Legat bedachte. Seine Überreste wurden 1845 in der Invalidenkirche zu Paris beigesetzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 308.
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