Duroc

[424] Duroc (spr Dürock), Michel D., Herzog von Friaul, geb. 1772 in Pont-à-Mousson, aus einer alten adeligen Familie; wurde 1792 Lieutenant in der Artillerie, wanderte nach Deutschland aus, entging bei seiner Rückkehr nur mit Mühe dem Tode u. wohnte dann als Adjutant des Generals l'Espinasse den ersten Feldzügen im Revolutionskriege bei. 1796 kam er zur Italienischen Armee, wurde 1797 Brigadegeneral, machte den Feldzug in Ägypten mit u. wurde nach Bonapartes Rückkehr nach Frankreich Divisionsgeneral u. Gouverneur der Tuilerien. Nach dem 18. Brumaire ging er in außerordentlicher Mission nach Berlin, wo er durch seine Gewandtheit den Frieden erhielt, u. 1801 wurde er nach Stockholm, Kopenhagen u. Petersburg gesendet. Seit 1804 Großmarschall des Palastes ging er im Herbst 1805 von Neuem als Vermittler nach Berlin, führte nach der Schlacht von Austerlitz die Grenadierdivision des verwundeten Oudinot (s. Österreichischer Krieg von 1805), machte 1806, wo er mit Sachsen unterhandelte, u. 1807, wo er den Waffenstillstand nach der Schlacht von Friedland schloß, die Feldzüge im Gefolge Napoleons mit, wurde Herzog von Friaul, begleitete den Kaiser 1809 nach Österreich, wo er den Waffenstillstand von Znaym schloß, u. 1812 nach Rußland u. von da zurück; nach der Schlacht von Bautzen wurde er bei Markersdorf an der Seite des Kaisers den 22. Mai 1813 durch eine Kanonenkugel tödtlich verwundet u. st. noch an demselben Abend. Seine Leiche wurde 1845 in der Invalidenkirche zu Paris beigesetzt. Er war Napoleons Liebling u. hatte viel Einfluß auf des Kaisers Entschließungen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 424.
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