Echolalīe

[351] Echolalīe (griech.), die unmotivierte Wiederholung der von einem andern soeben gesprochenen Worte, eine krankhafte Nachahmungserscheinung, zeigt sich am häufigsten bei angebornem, seltener bei erworbenem Schwachsinn (Dementia praecox, Katatonie) und hier oft verbunden mit Echokinesie, unmotivierter Wiederholung gesehener Bewegungen. In andern Fällen, besonders bei erblich Belasteten, ist die E. Zwangsbewegung; die Betroffenen sind sich der Krankhaftigkeit ihrer E. bewußt, sie verstehen durchaus alles, was sie hören, und leiden unter der Vorstellung, alles nachsprechen zu müssen. Auch hier findet sich Echokinesie neben nicht nachahmendem Grimassenschneiden, Springen und unwillkürlichem Hervorstoßen schimpfender und obszöner Wörter.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 351.
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