Einäscherung

[448] Einäscherung, die Verbrennung organischer Substanzen behufs Gewinnung der Asche. Für analytische Zwecke müssen die Mineralbestandteile organischer Substanzen ohne jeglichen Verlust abgeschieden werden; man verkohlt deshalb die getrocknete Substanz bei möglichst niedriger Temperatur, bis sich nach etwa 24 Stunden keine empyreumatischen Dämpfe mehr entwickeln. Dann laugt man die Kohle mit kochendem Wasser aus, trocknet und verbrennt sie vollständig. Die Asche wird mit der Lauge zur Trockne verdampft und der Rückstand, der den Gesamtgehalt der Substanz an mineralischen Stoffen repräsentiert, gewogen. In der Technik werden Meeresalgen (zur Jodgewinnung), die Schlempe von der Melassenbrennerei und die Waschwasser der Wolle (zur Gewinnung von Alkalisalzen) eingeäschert. Die Algen verbrennt man in Gruben, Schlempe und Waschwasser verdampft man im Flammofen, worauf der an organischer Substanz reiche Rückstand in einem andern Teil des Ofens verbrannt wird. Die hierbei entwickelte Wärme dient zum Verdampfen der Lauge. In holzreichen Gegenden verbrennt man auch Holz zur Pottaschengewinnung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 448.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: