Eitelberger von Edelberg

[578] Eitelberger von Edelberg, Rudolf, Kunstgelehrter, geb. 14. April 1817 in Olmütz, gest. 18. April 1885 in Wien, studierte in Olmütz und Wien, wurde 1847 Dozent für Kunstgeschichte an der Wiener Universität, an der er das Studium der Kunstwissenschaft begründete, und 1852 außerordentlicher, 1863 ordentlicher Professor dieses Faches. Sein Hauptverdienst beruht in der Gründung und Leitung des seit 1864 in Wien nach dem Vorbilde des Kensington-Museums bestehenden und mit einer Kunstgewerbeschule verbundenen Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, das einen überaus wohltätigen Einfluß auf das Kunstgewerbe des Landes übt. Auch nahm er an der Reform des Zeichenunterrichts einen hervorragenden Anteil und war als Beirat für Kunstangelegenheiten im Unterrichtsministerium tätig. Als Kunstschriftsteller lieferte C. mehrere gediegene Arbeiten, unter denen die von Heider, E. und Hieser veröffentlichten »Mittelalterlichen Kunstdenkmale des österreichischen Kaiserstaats« (Stuttg. 1858–60, 2 Bde.), zahlreiche Abhandlungen in den »Jahrbüchern und Mitteilungen der Zentralkommission« sowie eine Reihe von Vorträgen und Aufsätzen in Zeitschriften zu nennen sind, die z. T. als »Gesammelte kunsthistorische Schriften« (Wien 1879–84, 4 Bde.) wieder abgedruckt wurden. Auch leitete er die Herausgabe der »Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance« (Wien 1872 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 578.
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