Eminescu

[756] Eminescu, Michael, rumän. Dichter und Publizist, geb. 1850 zu Botuschani in der Moldau, gest. 1889 in Bukarest, empfing seine erste wissenschaftliche Bildung zu Czernowitz und zu Blasendorf in Siebenbürgen, bezog die Universitäten Wien und Berlin zu literarischen und philosophischen Studien, befreundete sich namentlich mit der Schopenhauerschen Philosophie. Nach seiner Heimkehr wurde er Bibliothekar an der Universität Jassy und späterhin Redakteur der konservativen Zeitung »Timpul« in Bukarest. Die Kämpfe, die er als Redakteur zu bestehen hatte, das aufreibende Ringen um Anerkennung als Dichter verdüsterten und verbitterten sein Gemüt immer mehr. 1883 entwickelte sich unter dem Einfluß dieser Kämpfe ein Gehirnleiden, von dem er nie genas. Eminescus durch Tiefe des Inhalts und Wohllaut der Form gleichmäßig ausgezeichnete Gedichte (»Poesii«, Bukarest 1884, 5. Aufl. 1890; deutsch in Auswahl von E. Grigorovitza, das. 1892 und Berl. 1901; auch in den »Rumänischen Dichtungen« von Carmen Sylva und Mite Kremnitz, 3. Aufl., Bonn 1889) sind vorwiegend elegisch-satirischen Charakters. Als der größte rumänische Lyriker hat er Schule gemacht und steht in seinem Vaterland unerreicht da.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 756.
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