Enneberg

[824] Enneberg (Enneberger oder Gader Tal), südliches Seitental des Pustertals in Tirol, wird vom Gader Bach durchströmt, der bei St. Lorenzen in die Rienz mündet, hat eine mittlere Erhebung von 1200 m, ist einförmig, wild und rauh und wird südlich von der Sellagruppe und dem Monte Tofana, östlich vom Heiligkreuz- und Seekofel, westlich vom Peitlerkofel und den Puezspitzen der Südtiroler Dolomiten umschlossen. Die Bewohner dee Tales, 1900: 5289 an der Zahl, treiben meist Viehzucht und reden die rätoladinische Mundart, die jedoch der deutschen mehr und mehr weicht. Den Namen Enneberger Tal führt insbes. das bei Zwischenwasser mündende südöstliche Seitental (auch Vigil- oder Rautal genannt) mit dem Hauptort St. Vigil (Bezirksgericht, 456 Einw.), während das obere Gader Tal auch Abteital oder Badia heißt (Hauptort St. Leonhard, 635 Einw.). In den obersten Talverzweigungen liegen die kleinen Dörfer Corvara (180 Einw.), Endpunkt der Fahrstraße aus dem Pustertal, Colfuschg (175 Einw.) und St. Cassian, Fundort von Versteinerungen (334 Einw.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 824.
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