Enneccērus

[824] Enneccērus, Ludwig, Rechtslehrer und Abgeordneter, geb. 1. April 1843 in Neustadt a. R. (Hannover), studierte erst Mathematik und Naturwissenschaften, dann Rechtswissenschaft in Göttingen, wo er 1872 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde, und ging 1873 als ordentlicher Professor für römisches Recht nach Marburg. Seit 1874 Mitglied des hessischen Kommunallandtags, wurde er 1882 für die Stadt Kassel in das preußische Abgeordnetenhaus, 1887 und 1893 vom ersten oldenburgischen Wahlkreis in den Reichstag gewählt. Er gehört der nationalliberalen Partei an und machte sich besonders bei den Beratungen über Etats- und Steuersachen verdient. 1892 wurde er zum Geheimen Justizrat ernannt. Er schrieb. »Über Begriff und Wirkung der Suspensivbedingung und des Anfangstermins« (1. Hälfte, Götting. 1871); »Friedrich Karl v. Savigny und die Richtung der neuern Rechtswissenschaft« (Marb. 1879); »Ein Höferecht für Hessen« (Kassel 1882); »Rechtsgeschäft, Bedingung und Anfangstermin« (Marb. 1888–89); »Die Steuerreform in Staat und Gemeinde« (das. 1892), endlich (mit H. O. Lehmann) »Das bürgerliche Recht, eine Einführung in das Necht des Bürgerlichen Gesetzbuches« (das. 1838–90, 2 Bde.; 2. Aufl. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 824.
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