Eupatorĭa

[165] Eupatorĭa (russ. Jewpatoria, auch Koslow, v. türk. Geslew), Kreisstadt im russ. Gouv. Taurien, an einer Bucht des Schwarzen Meeres, auf der Westseite der Halbinsel Krim, hat einen unsichern Hafen und ist Station der Dampferlinie Odessa-Krim-Kaukasus. Die Stadt besitzt eine griechisch-katholische Kirche (1898 vollendet), eine armenisch-gregorianische und eine armenisch-katholische Kirche, 3 Synagogen, 12 Moscheen (darunter als größte und schönste die 1552 erbaute Dschuma-Dschami), 5 tatarische Schulen (Medressen), ein Zollamt, einen 140 m tiefen artesischen Brunnen und hat (1897) 17,915 Einw., die aus Tataren, Armeniern, Griechen und besonders zahlreichen Karäern bestehen, die hier ihre Hauptsynagoge und den Sitz ihres religiösen Oberhauptes (Gachan) haben. E. ist neuerdings ein beliebtes Seebad geworden, seine kommerzielle Bedeutung ist dagegen gering. – E., von Mithradates VI. Eupator gegründet, im Mittelalter Residenz eines Tataren-Chans, wurde 1475 türkisch, 1783 russisch. Bei E. landete im Krimkrieg 14. Sept. 1854 das Heer der Alliierten, das die Stadt mit einem noch heute vorhandenen Wall umgab; E. war Hauptstation der Türken unter Omer Pascha. Im Kreis E. finden sich zahlreiche Seen, wovon der größte der Konratssee. Der 18 km von E. entfernte See Ssaki oder Sak hat Schlammbäder.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 165.
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