Eupatorĭum

[165] Eupatorĭum Tourn. (Wasserdosten, Alpkraut), Gattung der Kompositen, Kräuter oder Sträucher mit gegenständigen, auch abwechselnden oder quirlständigen, ganzen Blättern, in Doldenrispen oder Rispen gruppierten oder einzeln endständigen Blütenköpfchen und eckigen oder gestreiften Samen mit rauher Haarkrone. Etwa 400 Arten, bis auf sechs in Amerika, besonders im zentralen und südlichen tropischen Teil, vier in Europa und Asien. E. triplinerve Vahl (E. Ayapana Vent.), ein 1 m hoher Strauch im äquatorialen Amerika, dort, in West- und Ostindien, auch auf Mauritius und Bourbon kultiviert und verwildert. Seine Wurzel und Blätter schmecken gewürzhaft, riechen wie Tonkabohnen und enthalten viel ätherisches Öl. Sie werden als aromatisch-[165] bitteres Mittel und gegen Schlangenbiß angewendet. E. cannabinum L. (Wasserhanf, Wassersenf, Kunigundenkraut, Hirschklee), ausdauernd, bis 1,75 m hoch, mit gestielten, drei- oder fünfteiligen Blättern mit lanzettlichen, gesägten Abschnitten, in Doldenrispen stehenden Köpfchen mit bläulichroten bis rötlichweißen Blüten, wächst an feuchten Stellen in Europa und Mittelasien, riecht eigentümlich unangenehm gewürzhaft, schmeckt schwach bitter und dient als Hausmittel bei Wunden, Geschwülsten etc. Der Stengel enthält eine feste Faser. Einige schön blühende Arten kommen als Zierpflanzen vor, namentlich sind die weißblühenden E. grandiflorum album hort., aus Nordamerika, E. ageratoides L., aus Mexiko, E. Weinmannianum Rgl., E. purpureum L., mit purpurroten, und E. aromaticum L., mit weißen, sehr wohlriechenden Blüten auch für die Bukettbinderei geschätzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 165-166.
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